Blogbeitrag Nüsse im Profil

Nüsse im Profil

Juli 2020

Was ist (k)eine Nuss?

Mit dieser Definition haben wir gleich zu Beginn eine harte Nuss zu knacken. Die Redewendung beschreibt bildlich, welche Merkmale die wahre Nuss definieren: „Eine Nuss ist eine Frucht, deren Fruchtwand, welche aus drei Schichten besteht, komplett geschlossen und verholzt ist. Meist wird nur ein Samen eingeschlossen: die Nussfrucht“. Zu den echten Nüssen gehören demnach nur die Walnuss, die Haselnuss und die Macadamia.

Alle anderen „Nüsse“ gehören botanisch betrachtet anderen Pflanzenfamilien an. Die meisten von ihnen sind eigentlich Steinfrüchte. Der Kern, in dem sich die „Nuss“ versteckt, ist hier von einer weichen Fruchtschale umgeben, die nicht verholzt, sondern verfault oder aufspringt, wenn der Samen reif ist. Dazu zählen Mandeln, Cashews, Pekannüsse, Kokosnüsse, Paranüsse und Pistazien. Erdnüsse dagegen sind Hülsenfrüchte, Erdmandeln Grasgewächse.

Vom kalorienschreck zur Schlankmacherin

Nüsse haben in den letzten Jahren einen wahren Imagewandel vollzogen: Während sie vor zehn Jahren – zur Blüte der kalorischen Bewertung von Lebensmitteln – wegen ihres Gehalt an pflanzlichen Fetten noch schlecht abschnitten, erleben sie heute aufgrund ihrer einzigartigen Mikronährstoffdichte ein Revival. Und das zu Recht.

Ihre pflanzlichen Fette sind weitgehend ungesättigte, langkettige Fettsäuren, wie die Omega 3- und Omega 6-Fette oder einfach ungesättigte Ölsäure. Omega 3-Fette finden sich vor allem in Walnüssen, Omega 6-Fette und Ölsäure in allen anderen Nüssen. Da die Fette im natürlichen Verbund vorkommen, belasten sie uns nicht gleichermaßen wie extrahierte Fette in Öl.

Studien belegen zudem den so genannten Nahrungskompensationseffekt von Nüssen. Aufgrund der Energiedichte, der vielen Mikronährstoffe und der Verdauungsleistung, die nusshaltige Speisen in Anspruch nehmen, essen wir bei der folgenden Mahlzeit weniger und sind schneller satt. Das erklärt, warum Menschen, die täglich Nüsse verzehren, nicht an Gewicht zunehmen.

Was Nüsse so gesund macht

Daneben liefern Nüsse geballte Mikronährstoffe wie Folsäure, Vitamin E, Vitamine des B-Komplexes und reichlich Kalium, Calcium, Magnesium, Phosphor und Zink. Je mehr davon in unserer Ernährung enthalten sind, desto gesünder bleiben unsere Zellen und umso besser funktioniert der Zellstoffwechsel. Warum das?

Folsäure ist wichtig für den Zellstoffwechsel. In Kombination mit Vitamin B12, B2 und B6 senkt es zudem den Homocysteinwert im Blut, was unsere Arterienwände vor Plaqueablagerungen bewahrt und die Herzkranzgefäße schützt.
Der Mineralstoff Calcium ist wichtig für die Zellfunktion und ist u.a. an der Signalübertragung in der Zelle sowie an der Weiterleitung von Reizen im Nervensystem und in der Muskulatur beteiligt.
Vitamin E wirkt stark antioxidativ und schützt unsere Zellen vor freien Radikalen.
Vitamine des B-Komplexes sind wichtig für den Kohlenhydrat-, Fett- und Proteinstoffwechsel und die körpereigene Energiegewinnung.

Die Nuss als Protein- und Energiequelle

Zu guter Letzt sind Nüsse ziemlich proteinreich und können zur vollwertigen Proteinversorgung von Veganer*innen beitragen. Insbesondere die Erdnuss in Kombination mit Vollkorngetreide glänzt mit einer exzellenten biologischen Wertigkeit. Frühstücksbrot mit Erdnussmus ist nicht umsonst beliebt, sondern auch wirklich gesund.

Die Aminosäure Tryptophan, die ein Baustein von Proteinen ist, ist die Vorstufe des Neurotransmitters Serotonin. Serotonin wird auch als Glückshormon bezeichnet. Somit sind Nüsse auch positive Stimmungsmacher. Hier sticht besonders die Cashew hervor. Mit einem Schälchen bunt gemischter Nüsse auf dem Schreibtisch denkt es sich also besonders leicht.